Das Landespolizeiorchester spielt in der Hildrizhausener Schönbuchhalle ganz groß auf und weckt die Kultur mit einem konzertanten Paukenschlag aus dem (Corona-bedingten) Dornröschenschlaf…
Bravourstücke von amerikanischen Schwergewichten wie Leonard Bernstein und George Gershwin bilden den Schwerpunkt des neuen Programms. Es wird episch, klangpoetisch, sinfonisch…
Das Landespolizeiorchester reicht bei Gershwins sinfonischem Großstadtpoem „An American in Paris“ diese Lebensenergie einer Metropole, den Lebensrhythmus eines US-Amerikaners klangbrillant an, spickt sie mit unzähligen diffizilen Details, reizvoll-raffinierten Effekten. Eine furiose Dynamik wird entfacht, all die Schnipsel, Fetzen, Stakkati, Melodiebögen fügen sich zu einem atemberaubenden, klangvollen Gewirke und Gestrick zusammen…
Bei Bernsteins Operette „Candide“ legen die Musiker einen wahren Parforceritt hin. Wuchtige Crescendi, brodelnd-kraftvolle Tutti-Passagen, geschmeidig-zarte Glissandos, subtile Details, lyrische Melodie-Seligkeit, rhythmische Unregelmäßigkeiten jagen einander…
Bei Bernsteins „West Side Story“ agiert das Orchester kühn und virtuos. Ob nun mit perkussiver, knackiger, gehetzt-fiebriger Rhythmik eines Tanzes rivalisierender Gangs, den bittersüß und sehnsuchtsvoll klingenden Rohrblättern bei „Somewhere“, der hochpeitschenden Explosivität beim „Mambo“, der federleicht dahinperlenden Beschwingtheit des „Cha-Cha-Cha“, dem hochexplosiv dramatischen Sprengstoff beim „Rumble“…
Chefdirigent Stefan Halder liegt die junge Komponistengeneration am Herzen. So gibt es harmonieselige, fingerschnipsende Jazz-Noblesse, spritzige, prickelnde Latin-Rhythmuswürze, gechillte Jazz-Magie mit ambientem, coolem Flow…“
Quelle: Gäubote Herrenberg vom 19.10.2021