Mit den ersten Takten machen die über 40 Musikerinnen und Musiker des Landespolizeiorchesters Baden Württemberg unmissverständlich klar: dieser Abend wird ein Fest. Das prachtvolle Vorspiel zu Bizets Oper „Carmen“ packt die weit über 300 Lauschenden in der ausverkauften Stadthalle am rechten Fleck. Am liebsten hätte man mitgeklatscht…
Dem „Best of Carmen“ folgen Melodien aus der „Candide Suite“ von Leonhard Bernstein, die man gerne mitgetanzt hätte. Doch die Halle ist bestuhlt und wirklich frei ist nur der Mann mit dem Stab, der sein Dirigentenpodest wie eine zweite Bühne einsetzt. Halder balanciert, tänzelt, schwingt die Hüften, dirigiert, mal das Orchester, mal das Publikum und am Ende steht er über dem Saal wie Leonardo di Caprio am Bug der Titanic.
Doch zuvor gibt es die „Jazz Suite“ von Manfred Schneider, für die sich das Orchester kurzerhand zur Big Band umformiert. Mit den Profis ist das kein Problem, viele beherrschen mehrere Instrumente, den Sprung von der Oper zum Jazz schaffen sie spielend.
Nach dem „Spanischen Marsch“ von Johann Strauss und „Espana“, dem Walzer von Emile Waldteufel, begrüßt Bernhard Kuhn, der Vorsitzende des Freundeskreises pro Espírito Santo, mit Victor Escobedo einen besonderen Gast. Der Mitarbeiter der Poliklinik in Arequipa nutzte seinen Urlaub und seine Panflöte, um mit dem Orchester den Klassiker „El Condor Pasa“ einzustudieren…
Noch mehr Gänsehautgefühle dann bei dem wundervollen „Spain“ von Chick Corea. Das Publikum kann nicht mehr anders, stehende Ovationen und rhythmisches Klatschen erfüllen die Halle…
Ein einzigartiger Abend mit einem einzigartigen Orchester, das spätestens 2026 erneut in Ellwangen auftreten wird. Ein Gastspiel im Rahmen der Landesgartenschau ist bereits gebucht.
Quelle: Schwäbische Post vom 01.07.2023