Das Benefizkonzert „Auf dem Karussell fahren alle gleich schnell“, bildete den Abschluss des bundesweiten Theaterprojekts „Kein Schlussstrich!“. 15 Städte hatten sich zwei Wochen lang zusammengeschlossen, um Taten und Hintergründe der Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in verschiedenen Formaten künstlerisch aufzuarbeiten. Unterschiedliche Akteure der Kultur- und Musikszene trafen an diesem Abend aufeinander: Neben den Musikern des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn (WKO) stand u. a. eine Big-Band-Besetzung des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg (LPO) auf der Bühne. Eine gesellschaftliche Utopie der umfassenden gegenseitigen Akzeptanz und des harmonischen Miteinanders – unabhängig von der Herkunft – konnte der literarisch-musikalische musikalische Abend schaffen… In unterschiedlichen Besetzungen und Arrangements ging es musikalisch durch zahlreiche Genres… Nach mehr als zwei Stunden endete ein vielschichtiger Abend für den guten Zweck mit viel Applaus vom Publikum im ausverkauften Großen Haus des Theaters Heilbronn.
Quelle: Heilbronner Stimme vom 09.11.2021
Kein Schlussstrich – aber ein guter Abschluss
Mit einem Benefizkonzert endete das große Projekt zu den NSU-Morden – Gegen Rechts und Rassismus: Theater Heilbronn ausgebucht. „Auf dem Karussell fahren alle gleich schnell“ war der Titel des „musikalisch-literarischen Abends im Theater Heilbronn. Unter der musikalischen Leitung von Christian Domink Dellacher musizierten das WKO und das Polizeiorchester des Landes. Den „offiziellen“ Abschluss setzte das Benefizkonzert im bis auf den letzten Platz gefüllten Theater, und auch auf der Bühne war kaum mehr Platz. Dort saß u. a. zur Rechten das Württembergische Kammerorchester (WKO) und zur Linken das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg. Die Mitwirkung dieses Profi-Orchesters war auch Zeichen dafür, dass auch die Polizei, die sich für ihre Ermittlungsarbeit nicht unbegründet viele Vorwürfe eingehandelt hatte, zur Aufarbeitung vor allem des Kiesewetter-Mordes genauso dazugehört… Zur Macht der Worte kam die noch mächtigere der Musik: Ein wenig vom Klassik-Repertoire des Kammerorchesters, dazu Jazz, Swing, Populäres, Big-Band- und Combo-Sound, mit Soli von höchster Virtuosität und dem Nachweis, dass ausgebildete Klassikmusiker sehr wohl auch „jazzen“ und „swingen“ können – man hätte gern noch mehr gehört.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 12.11.2021