„… Das Landespolizeiorchester Baden Württemberg (LPO) begeisterte das Publikum mit höchster musikalischer Qualität und Stücken aus dem Bereich Sinfonik, Big Band und Latin. So wurde der Abend zu einem Fest der Sinne und einer Achterbahn der Gefühle…
Im ersten Teil des Konzerts ging es musikalisch in die USA. Doch was nach dem Stück „Second Suite for Band“ von Komponist Alfred Reed kam, stand nicht im Programm. Nach einem schwungvollen Auftakt erlebte das Publikum „Share my Yoke“ der Komponistin Joy Webb mit dem Trompeter Benoit Maurer als Solisten. Spürbar lag große Rührung im Raum, sodass danach nicht nur Leiter Professor Halder seine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. In Gedenken an den vor kurzem getöteten Polizisten Rouven Laur verharrten die Menschen noch minutenlang in Stille. Der Leiter dankte und kommentierte: „Musik sagt mehr als 1.000 Worte.“
Danach gab es zahlreiche Highlights, wie das „Clarinet Concert“ von Artie Shaw, bei dem Klarinettist Vasyl Riabitskyi brillierte oder der „Bruch“ nach der Traurigkeit mit „Blue Shades“ von Frank Ticheli, bei der zuerst eher chaotisch für sich spielende Instrumente letztendlich in einem fulminanten Finale im Big Band-Ensemble harmonisch verschmelzen. Auch ein temporeicher Marsch von John Philipp Sousa durfte nicht fehlen…
Nach der Pause ging es südamerikanisch weiter. Der Dirigent schien dabei kaum zu bremsen, der stets mit großem Körpereinsatz die Musik sichtbar lebte und damit das Publikum erfolgreich animierte, den Rhythmus mitzuklatschen und zuletzt auch stehend auf ihren Plätzen mitzuswingen. Neben „El Camino Real“ von Alfred Reed spielten sie unter anderem auch den weltbekannten Klassiker „El Cumbanchero“ von Rafael Hernandez. Auch im zweiten Teil punktete das LPO mit einer unangekündigten Überraschung: einer Suite des kolumbianischen Komponisten Victoriano Valencia Rincon, zu der Halder meinte: „Das ist Lebensfreude pur.“ Klar war auch, dass das Publikum das LPO nicht ohne Zugabe von der Bühne lassen würde. So spielte es noch einen Marsch, der plötzlich in das Badnerlied überging, bei dem alle im fast komplett besetzten Saal von ihren Sitzen sprangen und mitsangen…“
Quelle: Schwetzinger Zeitung vom 24.06.2024