Das Landespolizeiorchester unter seinem Chefdirigenten Stefan Halder hatte ein Programm zusammengestellt, das „einen wunderbaren Abend“ versprach – und das Versprechen wurde eingehalten…
Mitgebracht hatte Halder zwei vielversprechende Solisten, Tenor Michael Pflumm und Cellistin Sonja-Lena Schmid. Das erste Musikstück sollte auch das Motto des Abends sein, „Freunde, das Leben ist lebenswert“ von Franz Léhar. Pflumm, stimmgewaltig und gleich alles gebend, betörte das Publikum von Anfang an.
In der Verbindung von alter und moderner Musik im „Terpsichore“ von Bob Margolis zeigte das Orchester beeindruckend, was es zu bieten hat.
Einer der Höhepunkte des Abends war der Auftritt der Cellistin Sonja-Lena Schmid, die in einzigartiger Weise das „Konzert für Violoncello und Blasorchester“ von Friedrich Gulda darbot… Ihr Spiel auf dem Cello, die verschiedensten Genres musikalisch perfekt in Szene setzend, hatte höchstes Niveau und begeisterte das Publikum, das immer wieder nicht an sich halten konnte und auch bei den anderen Werken Zwischenbeifall gab… Das launige Zwiegespräch zwischen Cello und Kontrabass im Finale war einzigartig, auch die Orgel- und Cembalo- Einspielungen.
Nach der Pause standen Operette und Musical auf dem Programm. Von China, dem Land des Lächelns ging es nach Russland zum Soldaten, der am Wolgastrand Wache hält für sein Vaterland und dann nach Amerika zu den Jugendgangs, die sich in der „West Side Story“ von Leonard Bernstein in New York bekämpften, Gänsehaut pur beim erneuten Auftritt des Tenors. Besonders das Liebesgeflüster zwischen Tony und Maria, in dem Fall zwischen dem Tenor und
dem Cello, hatte seinen besonderen Reiz. Samtiger Tenor, mit großer Stimme, zuweilen dem Publikum ganz nahekommend, ergänzte in einzigartiger Weise das Cello.
Das war großes Kino, ohne Anflug von Übertreibung, einfach zum Genießen.
Das „Feeling Good“ am Schluss des Konzerts drückte noch einmal die Stimmung des Abends aus und unterstrich die guten Wünsche, die das Orchester dem Publikum mit diesem musikalischen Strauß darbrachte – das sollte auch das Motto des Jahres werden…
Am Ende gab es Blumen für die Hauptakteure, Ovationen, Bravo-Rufe und ganz viel herzlichen Beifall für alle auf der Bühne.
Quelle: Südwestpresse vom 29.01.2024