„…Mit viel Fingerspitzengefühl hat Dirigent Halder für seine Holz- und Blechbläserfraktionen, die drei Schlagwerker und den Cellisten ein Song-Paket geschnürt, das die Zuhörer für knapp zwei Stunden in lieblicher Wonne schwelgen lässt. Beinahe fühlbar ist die rasante Fahrt im Auftaktstück „Orient Express“, man hört die Lok schnaufen, die Achsen rotieren, den Kamin dampfen und
den Schaffner pfeifen. Einer Filmmusik würdig sind auch die schnelle Strauß Polka, die rumänischen Tänze und Aram Chatschaturjans weltbekannter „Säbeltanz“…
Dass sich der zweite Teil des Abends mehr den lateinamerikanischen und exotischen Rhythmen widmet, das tut der Stimmung im Saal keinen Abbruch. Im Gegenteil: „Danzon No 2“ und „El Cumbachero“ von Rafael Hernandez kommen mal zärtlich-schmeichelnd, mal leidenschaftlich-laut daher.
Virtuoser Klarinettist begeistert – Wer nun denkt, der Abend sei nur etwas für geschulte Musiker-Ohren, der täuscht sich. Selten wohl hat die Durlesbachhalle einen derart virtuosen „Ersten Geiger“ gesehen, der im Fall des LPOs der Klarinettist Kamol Kiamoff ist und offiziell „Konzertmeister“ heißt. Der gibt sich während des gesamten Konzertes von den unsteten Füßen bis hinauf zu den wogenden Schultern so energetisch und versunken seinem Spiel hin, dass man manches Mal fürchtet, er könnte seinem Flügelmann versehentlich das Instrument ins Gesicht rammen…“
(Schwäbische Zeitung, 22.10.2018)